Das Schloss Alden Biesen liegt kurz hinter Maastricht, aber auf belgischem Boden. Es war eine wichtige Niederlassung des Deutschen Ritterordens. Die Ursprünge der Anlage gehen ins 13. Jahrhundert zurück und bestanden neben ersten Befestigungen aus einer Kapelle und einem Hospital, welches zur Unterstützung der damaligen Kreuzzüge gedacht war. Von der ersten Kapelle sind nur die Grundmauern erhalten und heute noch sichtbar. Im 17. Jahrhundert wurde in etwa an gleicher Stelle eine neue Kirche gebaut. Schon vorher, ab 1543, wurde nebenan mit dem Bau des mächtigen Wasserschlosses begonnen.
Das quadratisch angelegte Hauptschloss
Blick in den Wassergraben mit den Seerosen
13 Mitglieder und Gäste des Heimatvereins waren zur Besichtigung des Schlosses und seiner Gärten zusammen gekommen. Günter Karl hatte den Termin vorbereitet. Auch wenn es anfangs etwas hakte -- der Eingang zum Schloss befindet sich nun auf der anderen Seite des Komplexes, der ordnungsgemäß bestellte Führer hatte den Termin verschwitzt und kam etwas verspätet -- klappte die Besichtigung dann doch und war sehr kurzweilig und aufschlussreich.
Warten auf den Fremdenführer
Bestens vorbereitet: Günter Karl
Das Ehepaar Graf im Schlosspark
Sorgfältig gepflegte Buchsbaumreihen
Zur Anlage gehörte, wie es in der damaligen Zeit üblich war, ein großer, symmetrisch angelegter französischer Garten. Zwischen den aus Buchsbäumen geschnittenen Ornamenten sind auch heute noch Kräuter angepflanzt und werden besondere Blumen kultiviert, darunter eine hier gezüchtete und nach dem Schloss benannte Rose ("Rosa Alden Biesen").
Im Vordergrund die Rose "Alden Biesen"
Schöne bunte Blumen im Schlossgarten, im Hintergrund die Kirche
Rechts neben der Kirche ist ein Bogengang zu sehen. Der gehörte früher zum Hospital, das aber bei einem Erdbeben eingestürzt war und nicht wieder aufgebaut wurde.
Das Innere der Kirche
Eine der ausgestellten Grabplatten
Unsere Gruppe
Der Schlossgraben, oben am Horizont ein Luxuxhotel
Zu dem ganzen Komplex gehörten auch umfangreiche Ländereien, und deswegen wurden große Stallungen benötigt. Ein solches Gebäude haben wir uns angesehen und waren beeindruckt von der Größe und dem vielen Platz im Inneren.
Ehemalige Stallungen
Im Inneren ein großer Leuchter
Das Hauptschloss ist quadratisch angelegt, hat 4 wehrhafte Ecktürme (früher waren die Fenster darin kleiner als heute) und 2 höhere Türme innerhalb, von denen nur noch einer erhalten ist. Wie eingangs erwähnt, gehörte es ursprünglich zum Deutschen Orden. In der napoleonischen Zeit wurde es vom französischen Staat konfisziert (1794) und meistbietend versteigert. Fortan war das Schloss in Privatbesitz und verfiel allmählich. Erst 1971 wurde es vom damaligen Besitzer an den belgischen Staat verkauft. Als man zu dieser Gelegenheit in den lange nicht benutzten Kaminen einheizte, brach ein Feuer aus, welches große Teile des Schlosses und viel von der Inneneinrichtung zerstörte.
Der belgische Staat übernahm trotzdem das Schloss (bzw. die Ruinen) und ließ die komplette Anlage wieder so aufbauen, wie es im 18. Jahrhundert ausgesehen hatte.
Der Innenhof wird heute von 4 übergroßen Schirmen abgedeckt
Von der Einrichtung ist nach dem großen Brand wenig erhalten, manchen Hölzern im Fußboden sieht man noch die Brandspuren an.
Ein interessantes Ausstellungsstück ist ein alter höhenverstellbarer (!) Schreib-Tisch.
Im Keller mit seinen schönen Ziegel-Gewölben fand gerade eine Keramik-Kunstausstellung statt.
Heute befinden sich im Schloss ein Kulturzentrum und ein Museum. Außerdem kann es für Tagungen und diverse Veranstaltungen genutzt werden.
Blick über den Schlossgraben zu einem Pavillon im Englischen Landschaftsgarten, der zu der Anlage gehört
Nach der gut zweistündigen Besichtigung suchten wir noch ein Café/Bistro auf, aßen eine Kleinigkeit und machten uns dann auf den Rückweg nach Haaren. Es war eine sehr gelungene Veranstaltung.