An diesem Abend stellte Franz-Josef Heuser das Geschehen um die Haarener Kirche St. Germanus dar. Aus der ortsplanerischen Umgestaltung des Umfeldes der Kirche ergab sich die Möglichkeit, archäologische Untersuchungen rund um die Kirche durchzuführen. Eine Hoffnung war, Spuren des frühesten Kirchenbaus an dieser Stelle zu finden.
1892 war die alte Kirche abgerissen und die heutige Kirche eingeweiht worden. Spuren der abgerissenen Vorgängerbauten wurden leider nicht entdeckt. Was man in größerer Anzahl gefunden hat, waren Skelette, die zu einem früheren Kirchhof an diesem Ort gehörten.
Leider steht noch deren Altersbestimmung sowie eine vom Heimatverein mit finanzierten genetischen Untersuchung aus, über die man etwas über die Herkunft der Verstorbenen herausfinden kann. Stammten sie aus unserer Region, oder waren es Personen, die als Soldaten, Händler, Pilger oder aus anderem Grund auf dem Weg durch Haaren waren?
Weitere Funde waren einige Mauerreste aus jüngerer Zeit, die von einer Begrenzung des Kirchengeländes stammten bzw. zu benachbarten Gebäuden entlang der Hauptstraße von Haaren gehörten.
Zur Sprache kamen ebenfalls Probleme, die zu einer zeitweisen Schließung der Kirche führten. Sie hingen mit der geologischen Situation (Zusammensetzung des Bodens am Rand des Kirchengebäudes), der Bodenabtragung oberhalb des Gebäudes sowie der zahlreichen Niederschläge während der archäologischen Grabungen zusammen. Inzwischen wurde die Sicherheit des Gebäudes geprüft, woraufhin der Zugang wieder freigegeben wurde.
Ein Bericht zu alter und neuer Kirche St.Germanus ist im letzten Heft des Heimatvereins (H. 38 (2023), S. 87-93) veröffentlicht worden.