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 Bericht Nr. 440 
22.08.2023

Buchvorstellung 2023

Fotos: Peter Tritthart, Bericht: Richard Senden

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Zu Beginn begrüßte die Leiterin des Seniorenzentrums „Am Haarbach“ die Ehrengäste, Herrn Hecker und Herrn Breuer von der Bezirksverwaltung Aachen-Haaren, sowie Siegfried Graf als Vorsitzenden des Heimatvereins und die zahlreich erschienen BesucherInnen. Sie lobte die Aktivitäten des Heimatvereins im Stadtbezirk, die eine Bereicherung darstellen.


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Dann folgte die Begrüßung durch den Vorsitzenden des Heimatvereins. Er freute sich, im 39.Jahr des Bestehens des Heimatvereins den 38. Band der Schriftenreihe „Haaren vor den Toren der Stadt Aachen“ vorstellen zu dürfen. Auch Daniel Hecker als Bezirksbürgermeister von Haaren äußerte seine Freude über die Arbeit des Heimatvereins und einen weiteren Band über die Geschichte des Stadtbezirks. Dann leitete Richard Senden die Vorstellung der Beiträge zum neuesten Band ein.


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Markus Morgenweg berichtet über die die Hintergründe, den Bau, die Wirkung und das Übriggebliebene vom Westwall, der mitten durch den Stadtbezirk lief. Außerdem streifte er einiges des lokalen Kriegsgeschehen. Hierüber hatte Herr Morgenweg auch einen Vortrag gehalten.


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Richard Senden stellte den Artikel von Studienrat Johannes Maximilian Nießen über den jüdischen Friedhof in Haaren und dort erhaltene Inschriften auf Grabsteinen vor. Hierzu hatte der Autor vor Kurzem ebenfalls einen Vortrag im Heimatforum gehalten. Dieser Friedhof liegt oberhalb von Haaren rechts von der Alt-Haarener-Straße. Er ist eingefriedet mit einer Hecke und einem schmiedeeisernen Tor mit Symbolen für die 12 Stämme Israels. Auf ihm steht eine Gedenkwand aus Bruchstücken ehemaliger Grabsteine des Friedhofs, die 1997 an der oberen Alt-Haarener-Straße aufgefunden wurden und von Architekt Uwe Kammer zu einem Denkmal zusammengefügt wurden. Anhand von Inschriften auf den vorhandenen Grabsteinen bzw. Fragmenten stellt der Autor typisch jüdische Grabsteinbeschriftungen vor, die sich von den uns geläufigen christlichen Grabsteinen eindeutig unterscheiden. Die Erforschung der Grabinschriften wurde vom Heimatverein finanziell unterstützt. Einige hier Begrabene wurden kurz vorgestellt.


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Danach stellte Franz-Josef Heuser einen Bericht von Günter Breuer, den Leiter des Kulturarchivs Würselen, vor. Er beschäftigt sich mit Haaren, als es noch ein Teil der Pfarre St. Sebastian Würselen war. Erst 1623 durfte St. Germanus selbständige Pfarre werden. Verlautenheide kam mit zur Pfarre in Haaren, nur der Teil jenseits der Verlautenheidener Hauptstraße (v.a. die „Kleinheide“) blieb bei der Würselener Pfarre. 10 ½ Morgen Land aus der sogenannten Allmende in der Flur Kleinheide (später Pfaffenmütz genannt) dienten als wirtschaftliche Basis für die neue Pfarrstelle. Die Würselener Pfarre wurde schon 870 erwähnt, sie war neben Laurensberg die einzige Pfarre in den äußeren Quartieren des späteren Aachener Reiches. Möglicherweise gab es in Haaren schon am Ende der karolingischen Zeit eine hölzerne Kapelle, möglicherweise war Haaren in früher Zeit schon mal selbständige Pfarrei. Vor 1300 wird ein Kirchturm erwähnt, Kirchenglocken trugen die Jahreszahlen 1357 und 1383, das Taufbecken die von 1598. Priesterwohnung („Wedehoff“), der Name St. Germanus und das Sendgericht waren weitere Indizien für eine frühe Selbständigkeit der Pfarrei Haaren.

Außerdem stellte Franz-Josef Heuser seinen eigenen Artikel über die „alte Kirche St. Germanus“ vor. Die heutige Kirche wurde 1892 eingeweiht. Über diese Feierlichkeiten berichten zeitgenössische Zeitungsartikel. Die Vorgängerkirche könnte 1704 durch einen Erweiterungsbau in Bruchstein entstanden sein. Jetzt hofft man, dass bei den Baumaßnahmen Spuren des vermutlich hölzernen Vorgängerbaus gefunden werden.

In einem weiteren Artikel stellt Herr Heuser einen zweiteiligen Zeitungsartikel von 1890 über die Glasmalereien in der alten Pfarrkirche zu Haaren vor. Außerdem fand er Angaben zu Inschriften, die sich auf den Fenstern befunden haben sollen. Die Fenster wurden 1892 dem Aachener Stadtmuseum geschenkt. Ob sie noch heute erhalten sind, konnte noch nicht geklärt werden.


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Richard Senden stellte seinen Artikel über eine Akte der lokalen Schulinspektion in Verlautenheide vor. Er enthält eine Auflistung in der Akte vorgefundener Themen. Ermittelbare Personen der Schulaufsicht waren die Lokalschulinspektoren (vor 1878 Pfarrer Giesen, ab 1878 Haarens Bürgermeister Philippy, spätestens 1893/94 Pfarrer Classen, ab 1896 Pfarrer Lipgens, spätestens 1906 Pfarrer Schmalen), die Schulvorstände (2 Bürger aus dem Schulbezirk: 1878 – 1883 der ehemalige Lehrer Heinrich Joseph Jansen und Johann Joseph Hagel, 1883 – 1889 J.J. Hagel und Gerhard Kahlen, teils auch Pfarrer Classen) sowie die Lehrer (1878 – 1881 Hubert Brusten und Peter Schmitz, ab 1881 auch Margarethe Grahn für die 3. Schulklasse). In der Akte enthalten waren auch die Namen und Beurteilungen der Entlassschüler zwischen 1878 und 1889. Ich habe die Summen der mit einer Note beurteilten Schüler in den „Kopfnoten“, in „Rechtschreiben“ sowie „Rechnen + Raumlehre“ in einer Tabelle zusammengefasst, ebenso die Namen der SchülerInnen. Interessant war der Anteil der „geistig beschränkt“ Beurteilten. Sozialgeschichtlich interessant waren die Gründe für die vorzeitige Entlassung von Schülern. Überwiegend war dies Armut und Krankheit, was durch Zitate aus den Briefen belegt wird.

Abschließend rezitierte Norbert Neumann aus seiner Mundartecke zwei Beispiele von Jupp Frohn: „De Söcke“ und „Uusjliich“.

Abschließend bedankte sich Siegfried Graf im Namen des Heimatvereins für das zahlreiche Erscheinen und die große Aufmerksamkeit, worauf die Ausgabe des neuen Bandes erfolgte.


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