In seinem Vortrag berichtete Johannes Maximilian Nießen über das Dokumentationsprojekt „Der jüdische Friedhof in Haaren“. Im Vorfeld hatte der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, der Eigentümer des Friedhofs ist, die Dokumentation für die epigraphische Datenbank epidat genehmigt. Durchgeführt wird diese Dokumentation von ihm und Nathanja Hüttenmeister. Eine finanzielle Unterstützung für das Projekt erfolgte durch den Heimatverein Haaren/Verlautenheide 1984 e.V.
Der jüdische Friedhof in Haaren
Den jüdischen Friedhof betritt man durch das von Jean Gostiaux gestaltete Metalltor mit Davidstern und den Symbolen für die zwölf Stämme Israels.
Das Friedhofsgrundstück wurde 1839 den Haarener Juden überlassen. Der Grabstein der ersten Bestattung ist noch erhalten und lesbar. 1924 war der Friedhof komplett belegt und wurde erweitert. Wenige Tage nach dem Novemberpogrom 1938 wurde der Friedhof vollständig zerstört und die Grabsteine wurden als Baumaterial verwendet. Auf dem Friedhof selbst gibt es heute noch 4 originäre Grabsteine mit noch lesbarer Inschrift und 81 wiedergefundene Fragmente.
Die 1997 wiedergefundenen Fragmente wurden vom Architekten Uwe Kammer 1998 in einer Gedenkwand verarbeitet.
Zu den gut lesbaren Grabsteinen gehört der Doppelgrabstein von Bernhard und Esther Menken, anhand dessen er den grundsätzlichen Aufbau der Inschriften erläuterte.
Am Ende des Vortrages gab es noch viele Fragen an Herrn Nießen, die zur Zufriedenheit aller ausführlich beantwortet wurden. In Nachgang zur Vortragsveranstaltung erhielt der Heimatverein noch einige Links zu jüdischen Friedhöfen in der Städteregion Aachen, die bereits in der epigraphischen Datenbank epidat veröffentlich sind.
Alsdorf-Begau: www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=beg
Setterich: www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=set
Eschweiler-Weisweiler: www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=wsw
Würselen-Morsbach: www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=wmb
(ist überarbeitungsbedürftig)
Sobald die Dokumentation des jüdischen Friedhofs in Haaren in epidat veröffentlicht ist, wird dieser Link hier ergänzt.
Im Familienbuch Euregio befindet sich ein virtueller Rundgang über den jüdischen Friedhof an der Lütticher Straße in Aachen:
www.familienbuch-euregio.de/AachenJuedischerFriedhof.
Hier noch der Link zu den Präsentationsfolien von Johannes Maximilian Nießen.
Hinweis: Mehr über den jüdischen Friedhof in Haaren erfahren sie in unserem neuen Jahrbuch, dem 38. Band unserer Schriftenreihe „Haaren vor den Toren der Stadt Aachen“ im Beitrag von Johannes Maximilian Nießen „Eine Narbe für unsere Seele, wann wird sie wachsen?“