Franz-Josef Heuser hat uns schon mehrfach von seinen Wanderungen auf dem Jakobsweg berichtet, von den einzelnen Etappen, die ihn von Haaren aus über Belgien und diagonal durch Frankreich bis nach Spanien geführt hatten. So wussten viele schon, was sie erwarten würde - sehr schöne Naturfotos, malerische Städte und Dörfer und vor allem interessante Begegnungen mit Gleichgesinnten aus aller Welt.
Es gibt nicht nur den einen Jakobsweg, vielmehr gilt diese Bezeichnung für viele Wege aus ganz Europa, die letztlich im Wallfahrtsort Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens enden. Und man kann diese Wege auch kaum in einer Tour wandern, dafür sind die Entfernungen zu groß. Franz-Josef hat sich die Strecke von Haaren nach Santiago in 6 Touren aufgeteilt, so dass er jede Tour so in etwa in vierzehn Tagen schaffen konnte.
Blick auf Irun kurz hinter der Grenze zw. Frankreich und Spanien
Bei diesem Vortrag nun ging es um die Touren 5 und 6, die von Irun an der französisch-spanischen Grenze über Bilbao nach Santander (Tour 5) und von Santander über Oviedo und Luarca nach Santiago führten (Tour 6), also längs der nicht ganz so überlaufenen Nordküste Spaniens, mal mehr, mal weniger nah am Meer entlang.
Wegweiser auf dem Jakobsweg in Spanien
Wenn man so weite Strecken wandert, täglich um die 20 km, kann man nicht viel Gepäck mitnehmen. Übernachtet wird meist in Herbergen speziell für die Pilger oder, wenn diese voll sind, in kleinen Pensionen in der Nähe. Unterwegs trifft man immer wieder auf weitere Pilger, viele aus Deutschland und davon auffallend viele aus Berlin. So geht man manchmal ein paar Kilometer gemeinsam und sitzt abends in gemütlicher Runde beisammen.
In der Herberge
Der Strand bei Zarautz frühmorgens
Franz-Josef ist morgens gerne früh aufgestanden und früh losmarschiert. So konnte er manch stimmungsvolle Ansicht festhalten.
Am Ziel in Santiago angekommen, galt es nicht nur, die große Kathedrale aufzusuchen. Wichtig war auch, sich den Pilgerweg offiziell bestätigen zu lassen.
In der Kathedrale von Santiago de Compostela
Mit der Urkunde wird bestätigt, dass Franz-Josef 2418 Kilometer auf dem Pilgerweg gelaufen ist
Wem der Weg bis zum Walfahrtsort nicht gereicht hat, der kann noch 60 km dranhängen und bis Fisterra wandern, spanisch Finisterre. Der Name kommt vom Lateinischen finis terrae und bedeutet "Ende der Erde". Es ist nicht exakt der westlichste Punkt Spaniens, der Ort liegt aber auf einer Halbinsel und hat einen markanten Leuchtturm. Und für viele Pilger ist halt erst hier die Reise zu Ende.
Der Leuchtturm am Ende der Erde