Pünktlich 13:00 Uhr trafen sich alle Teilnehmer dieser Exkursion an der Welschen Mühle. Wie immer.
Durch die Bildung von Fahrgemeinschaften waren wir sehr schnell in Alsdorf und parkten direkt vor dem Energeticon. Das hatten wir uns vielleicht etwas anders vorgestellt? Nein, das Gebäude stammt noch aus der Ursprungszeit des Bergwerkbetriebes.
Um 14:00 Uhr begann unsere Führung mit einer ersten Besichtigung der Kapelle zu Ehren der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute.
Unser Führer konnte zu diesem Thema sein umfassendes Wissen schon mal unter Beweis stellen. Hiernach ging es wieder zum Energeticon. Hier bereitete unser Führer auf die lange Geschichte des Eschweiler Bergwerkvereins vor. Das ganze Gebiet im Bereich des Energeticons war zu jener Zeit Bergbaugebiet. Halden in der näheren Umgebung sind Zeugen des Kohleabbaus in dieser Region.
Ein besonderer Raum, in dem wir viel über Sonnenenergie erfahren sollten.
Uns wurde durch die Information bewusst, dass die Sonne so viel an Energie abgibt, dass die Erdbewohner nur einen kleinen Teil davon benötigen. Es war für uns eine Reise von der Sonne zur Sonne, sowie aus der Vergangenheit des Aachener Reviers in die Zukunft der Energieversorgung.
Ja, wir Menschen tragen Energie in uns.
Das Bild zeigt sehr gut, wie durch heutige Technik sichtbar wird, dass unser Körper ein Sonnenkraftwerk ist. Nun sollten wir mehr über die Geschichte des Steinkohlenabbaus erfahren und kennen lernen dürfen. Als erstes interessierten uns die Verkehrsschilder unter Tage. Unser Führer erklärte uns anhand einer Karte,
wie die einzelnen Ebenen respektive Stollen gelagert sind. Ebenfalls sahen wir alte Grubenlampen und sonstige für den Bergmann wichtige Geräte. Dann ging es mit dem Aufzug ab in die Tiefe, 360 Meter, so sagte es unser Führer.
Alle sind gut angekommen.
Das sah für uns ja alles sehr nach längst vergangenen Zeiten aus. Wie wir jedoch erfuhren, war dies noch lange nicht der Ursprung des Bergbaus. Ursprünge waren der keltisch-römische Bergbau. Hierzu zählt der Eschweiler Kohlberg im 14. Jahrhundert. 1834 fand die Gründung des Eschweiler Bergwerkvereins EBV mit Gruben in der gesamten Region statt. Das Ende des Steinkohlebergbaus in Alsdorf war 1987.
Bilder mit Bergarbeitern, die noch mit Spitzhacke und Schaufel unterirdisch Kohle abtrugen, veranschaulichten die Schwerstarbeit, die zu jener Zeit geleistet wurde.
Die Bilder zeigen uns, wie der technische Fortschritt im Bergbau Einzug hielt. Überraschend war wohl für uns alle, dass es damals bereits Fahrräder
unter Tage gegeben hat.
Unser Vorsitzender fragte, ob so ein Gerät auch für die Reinigung eines Kanals geeignet wäre. Was mag ihm wohl vorgeschwebt haben, als er die Frage stellte. Offensichtlich fand er Gefallen an diesen alten Geräten. Allerdings konnte er die Lore nicht als bequem bezeichnen. Damit unter Tage mit schneller Geschwindigkeit und Rumpelei zu fahren fand er nun gar nicht lustig.
Selbst nach dem 2. Weltkrieg, das kann man anhand des Bildes nachvollziehen, war die Arbeit unter Tage immer noch sehr schwer, und durch die Luft in den Stollen wurde die Gesundheit unter Umständen massiv angegriffen. Selbst für den Toilettenbesuch unter Tage hatte man eine Lösung gefunden.
Ein Verantwortlicher für die Toilette wurde täglich neu bestimmt.
Auf unserem Weg durch die Stollen mussten wir eine leichte Ansteigung bewältigen. Und plötzlich sahen wir eine Tür mit der Aufschrift „Ausgang“.
Na ja, eine wirkliche Überraschung war es nicht mehr, als wir durch die Tür traten und uns wieder überirdisch bewegen konnten. Unter dem zweiten Haus des Energeticons hatte man einen unterirdischen Stollen nachgestellt. Hiernach wurden wir überirdisch in der Ausstellungshalle mit interessanten Exponaten bekannt gemacht. - Ein alter Baum auf seinem Weg Kohle zu werden sowie ein großer Kohlestein.
Dass ein Bergmann sich in der Pause versorgen konnte, stellte eine alte Küche dar.
Wie es für den Bergmann nach getaner Arbeit weiterging, durften wir uns anschauen.
Wir sahen, wie Arbeitskleidung oder private Kleidung gesichert an der Decke aufbewahrt wurden. Ab hier wurde uns allen sehr anschaulich dargestellt, wie begrenzt die momentanen Energiereserven sind. Eingefangen mit einer Wärmebildkamera, raten sie doch mal, wer hier vor der Kamera steht, ein Spiel mit der Energieeffizienz
und einer Darstellung, wie groß die Energiereserven auf den jeweiligen Kontinenten noch sind. Wir waren schon sehr erstaunt. Klar wurde uns, das eine Umstellung auf erneuerbare Energie zwingend notwendig ist. Dass man Energie selbst erzeugen kann, bewies unser Geschäftsführer Franz-Josef Heuser.
So ging ein Erlebnis der besonderen Art zu Ende. Unser Vorsitzender bedankte sich mit unserem Säckchen mit dem Emblem des Heimatvereins drauf und selbstverständlich mit Inhalt. Unser Führer durch die Ausstellung hatte sich dies mehr als verdient.
Im Nebenraum des Energeticons, in einem Kaffee/Restaurant, ließen wir einen erlebnisreichen Tag mit Genuss ausklingen.