Samstagmorgen 10 Uhr traf sich die Wandergruppe des Heimatvereins Haaren /Verlautenheide wie gewohnt an der „Welschen Mühle“. 13 Personen, 3 Personen aus Verlautenheide sollten noch hinzustoßen, hatten sich vorgenommen, einmal die nähere Umgebung Haarens inklusive eines Panoramaweges zu erkunden. Selbst die beiden Hunde hatten sich diese Gelegenheit, in so einem großen Rudel die Heimat zu erkunden, nicht entgehen lassen.
Los gings der Haarbachtalstraße folgend in Richtung Nirm. Nach kurzer Zeit bogen wir von der landwirtschaftlichen Straße ab.
und folgten einem Feldweg, der uns in Richtung des renaturalisierten Haarbaches führte.
Wir waren uns alle einig, dass hier ein neues schönes Stück Natur wieder entstehen könnte. Eine Zeit, sprich ein paar Jahre, wird es wohl noch dauern. Nachdem wir einen Teil der dort rechter Hand liegenden Kläranlage umrundet hatten, bogen wir scharf links ab und gingen den etwas steilen Anstieg nach Verlautenheide an. Ausdauer und Durchschnaufen waren angesagt. Nachdem wir den größten Teil der Steigung geschafft hatten, ging es scharf rechts weiter. Der Weg wurde sehr eng, war er doch beidseitig von einer Hecke begrenzt. Im Gänsemarsch schafften wir auch dies. Rechts haltend erreichten wir nach leichtem Anstieg die Kalkbergstraße. Kurz vorher durften wir unsere Freunde aus Verlautenheide begrüßen. Ein herzliches Wiedersehen.
Ab hier darf man von einem herrlichen Panoramablick sprechen, der uns noch eine ganze Weile begleiten sollte. In einer Linkskurve sahen wir noch einen Adlerstein, der die dicht am Bergwerksgelände verlaufende Grenze des Aachener Reiches markierte. Dem Prunkweg folgend erreichten wir nach einer Weile den Bereich, wo früher das Verlautenheidener Maar gewesen ist. Leider nicht mehr einsehbar, da es ein Privatgrundstück ist. So ist auch von der ehemaligen Grube Herrenberg nichts mehr zu sehen. Nur die links abbiegende Straße die „Herrenbergstraße“ deutet darauf hin.
Viele Jahre diente das Gelände mit seiner vollgelaufenen Grube den Eilendorfern als eine Art „Freizeit-Park“. Ein altes Foto befindet sich im Archiv des Heimatvereins Haaren/Verlautenheide. Zeitweise gab es hier einen Kahnverleih, einen Spielplatz für Kinder sowie eine bescheidene Gastronomie. Der auch als Naturschwimmbad benutzte Weiher hatte allerdings gefährliche Tücken; mehrere Jugendliche ertranken darin. Manche meinten, das alte Stollensystem bewirke plötzliche Strudel.
Nach einer leichten Ansteigung erreichten wir auf einer Meereshöhe von 220 Metern unseren ersten Rastplatz (Aussichtsplatz am Wolfsberg).
Auf unserem weiteren Weg, nun Richtung Eilendorf, sahen wir am Wegesrand einen alten Stein stehen.
Dieser Stein ist eine Nachbildung eines alten Grenzsteines am Prunkweg, gestiftet von Josef Kriescher.
Hier war die auf der Karte des Münsterländchens von 1646 mit Loch bezeichnete Stelle, wo das Gebiet der Herrschaft Eilendorf, der Aachener Reichwald und der Atscher Wald zusammenstießen.
Rechtshaltend vom „Wolfsberg“, auch „Knopp oder Gottessegen“ genannt, höchster Berg im Raum Aachen und Eilendorf, machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Raststätte. Bei schönem Wetter hat man eine Aussicht bis weit in die Eifel hinein. Hier ist auch das seltene Galmeiveilchen zu finden, das auch im Wappen von Eilendorf vorkommt. Ob der Name im Zusammenhang mit dem Galmeibergwerk bei Verlautenheide steht, kann ich nicht sagen.
Ein letztes Mal eine grandiose Aussicht genießen.
Als wir die Heckstraße erreichten, brauchten wir nur noch bergab bis zum Kaffee „Eschweiler“ zu wandern. Hier sollte die große Stärkung stattfinden.
Bestens gelaunte Wanderer stärkten sich für den weiteren Weg. Es ging die Nirmer Straße hinunter bis zum Nirmer Platz, wo auch der Verlauf des Haarbachs neugestaltet wurde. Eine gelungene Renaturalisierung. Ebenso wird seit einiger Zeit der „Schuttenhof“ in Nirm, ehemaliger Besitzer Hermann Hannott, restauriert. Das Baujahr wurde, so ist zu lesen, von ihm auf 1640 datiert.
Nahe des Nirmer Platzes, am Schuttenhofweg 232, stehen die Gebäude der "Nirmer Mühle", auch Fingerhut- oder Vinkenmühle genannt. Das eigentliche Mühlgebäude wurde kurz nach 1835 abgerissen und der Mühlweiher um 1920 zugeschüttet. Heute dienen die verbliebenen Gebäude Wohnzwecken.
Auch hier wusste unsere Wanderführerin einiges aus der Historie Eilendorfs zu berichten. Weiter ging es nun wieder durch das Nirmer Land an Feldern und grünen Lanschaften vorbei, den Rödgerbach
Der Rödgerbach entspringt irgendwo in der Nähe der Lützow Kaserne. Von dort fließt er durch Schönforst und danach parallel zum Außenring bis nach Eilendorf. Kurz vor der Kläranlage Eilendorf mündet er in den Haarbach.
überquerend, hinauf zum „Neuen Juden-Friedhof“. Linkshaltend ging es abwärts zum Gewerbegebiet. Kurz der Straße folgend erreichten wir die Haarbachtalbrücke. Nach wenigen Metern hatten wir wieder die Welsche Mühle unseren Ausgangspunkt erreicht. Wir alle hatten das gute Gefühl, einen wunderschönen Tag erlebt zu haben. Unser Vorsitzender bedankte sich bei Franz-Josef Heuser wegen der ein oder anderen Information während der Wanderung. Ganz besonders dankte er Katharina Henn für eine bestens organisierte Wanderung.
Dank des Wetters und dem herausragenden Panorama auch ein wunderschöner und informativer Wandertag.