24.06.2016

Vortrag Franz-Josef Heuser, Pilgerung nach Santiago

Bericht: Helmut Vondenhoff

Ein weiteres Teilstück seiner Pilgerwanderung von Haaren nach Santiago de Compostella hat Franz-Josef Heuser im letzten Jahr zurückgelegt. Darüber berichtete er uns in einem Bildervortrag im Hei-matforum, wie er die Strecke von Nevers über Bordeaux nach Santander in Tagesetappen zurückgelegt hat. Dabei kamen manches Mal Tagesstrecken von 30, 35, bis zu 38 km, die bewältigt wurden. Das bestimmten letztendlich die Herbergen und Unterkünfte, die zur Verfügung standen und Aufnahmekapazitäten boten. Die Bilder zeigten kleine Weiler, kleine saubere Ortschaften, malerische Häuser, weitläufige Landschaften, Wasserläufe, Felder und Waldwanderwege. Dem Betrachter boten sich schöne, harmonische Ansichten, auch von z.T. sehr alten Kirchen, etwa aus dem 11. Jahrhundert, alten Burgen oder fast in jedem Dorf ein Kriegerdenkmal des 1. Weltkrieges. Franz-Josef beschrieb seine Pilgerwanderung sehr sachlich. Er schilderte keine dramatischen Ereignisse, er sprach nicht über Strapazen, die der Pilger auf solch einer Tour auf sich nimmt. Keine Rede von qualmenden Socken, unangenehmen Fußblasen, drückendem Rucksack, inneren Schweinhund, der ständig mahnt, Hunger, Durst. Er lieferte uns dagegen Daten und Fakten. Auch vorgegebene Strecken hat er selbst nach Kartenwerk geändert, wenn die Strecken abseits der großen Wege über kleinere Dörfchen und landschaftlich reizvollere Gebiete führte. Das Etappenziel stets im Auge - die Suche nach der Herberge zur Einkehr bis zum Nachmittag – erreichte er die Unterkünfte der verschiedensten Art: von der Hütte im Garten über die private Unterkunft, dem größeren Schlafsaal im größeren Ort bis hin zum Hotel. Je näher man wohl dem Zielort Compostella kommt, desto mehr Pilger sind auf dem Weg dorthin unterwegs und zu den Herbergen, die schon früh am Nachmittag von wartenden Pilgern belagert werden. Hier gilt auch dann das Prinzip: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Begegnungen mit Pilgern aus anderen Ländern bereichern die Zeit, die man unterwegs ist, sowohl während des Tages als auch abends in den Herbergen. Gemeinschaften schließen sich zusammen, man kauft Lebensmittel ein, kocht und isst an manchen Tagen mit der gesamten Herbergsmannschaft, wahrhaft auch internationale Verständigung. Doch auch fernab der Heimat ergeben sich die tollsten Zufälle auf dem „Camino“. So traf Franz-Josef unterwegs in Frankreich die Tochter unseres Mitglieds Josef Hüpgens, die als Pilgerin alleine auf dem Weg nach Santiago war. Als Weggefährte hat sich unser Mitglied Günter Karl aus Broichweiden angeschlossen. Als er erfuhr, dass Franz-Josef wieder an den Start gehen wollte, war sein Wunsch ihn zu begleiten. So passierten sie gemeinsam die französisch-spanische Grenze, bewunderten gemeinsam die herrliche Landschaft, weite Strandstrecken, malerische alte und neue spanische Häuser und Villen und waren angetan von der Freundlichkeit der spanischen Bevölkerung. Ein unvergessliches Erlebnis bot sich ihnen in San Sebastian. Ein halbförmig im Tal angelegter Hafen mit Schiffen aus aller Herren Länder bildete ein Panorama wie im Bilderbuch. Die Tage flossen unaufhaltsam dahin, der Tag der Heimreise näherte sich in Santander. Mit Bus und Flugzeug traten die Etappen-Pilger den Rückweg nach Haaren an.

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Pilger Franz-Josef Heuser mit dem Aachener Gruß

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Wanderwege durch schöne kleine Dörfer

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Geschmückte Häuser mit Grün und Blumen

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Weite und einladende Täler am Jakobsweg

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Links pilgert die Tochter von Josef Hüpgens

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Typische Pilgerpose von Franz-Josef Heuser

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Gemeinsames Abendessen in der Herberge

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Der Weg ist das Ziel, vorgegeben und eingehalten


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