07.01.2016

Neujahrsempfang der Stadt Aachen

Bericht: Helmut Vondenhoff

Der Ehrenamtspreis der Stadt Aachen wird seit 2012 als ideelle Anerkennung des bürgerschaftlichen Engagements verliehen. Die Preisträger erhalten eine Urkunde und das Karlssiegel der Stadt Aachen in Silber sowie einen Geldbetrag in Höhe von 500 Euro zugunsten ihres Projektes. Menschen, Vereinsmitglieder, die mit ihrem ehrenamtlichen Wirken eine Stütze der Gesellschaft sind, stehen an diesem Abend im Blickpunkt des Ehrenamtspreises der Stadt Aachen. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt Aachen verleiht der Oberbürgermeister Marcel Philipp die aktuellen Auszeichnungen. Mehrere 10.000 Menschen sind in Aachen ehrenamtlich tätig. Davon folgten rund 600 Vorsitzende Aachener Vereine oder deren Stellvertreter am Donnerstagabend der Einladung zum Neujahrsempfang in den Krönungssaal des Aachener Rathauses. Der Oberbürgermeister Marcel Philipp blickt in seiner alljährlichen Rede auch zurück auf glanzvolle Momente des vergangenen Jahres, auf die die Aachener stolz sein können. Er betonte, dass es auch ein schwieriges Jahr war mit Angst vor Terror, Verunsicherung durch den Atomreaktor Tihange und den Herausforderungen der Flüchtlingswelle. Die Stadt Aachen verändere ihr Gesicht. Als Beispiel nannte er die Eröffnung des Aquis Plaza und betonte, dass „solche Projekte der Motor sind, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden und um wirtschaftlich zu erstarken“. Trotzdem sollte die Stadt ihr Profil bewahren. „Sie, die Vertreter der Vereine tragen dazu bei, unsere Stadt nach vorne zu bringen“, wandte er sich an die anwesenden Repräsentanten der zahlreichen Vereine, auch dieses Jahr wieder mit starker Haarener und Verlautenheidener Beteiligung. Weiter führte er aus, dass Bürgerliches Engagement ein unverzichtbarer Pfeiler unserer Gesellschaft sei. Es stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl und bringe auch dem Erfüllung, der sich für andere einsetze. Unsere Gesellschaft lebe vom freiwilligen Engagement ihrer Bürger, ohne das heute schon viele gesellschaftliche Leistungen und Projekte weder zu bewältigen noch zu finanzieren wären. In Zukunft würden ehrenamtliche Leistungen von Einzelnen und von Gruppen auf vielen Gebieten des öffentlichen und privaten Lebens eine noch bedeutendere Rolle spielen. Hier ging er auf die anstehende besondere Flüchtlingssituation mit der Unterbringung von Tausenden Menschen ein. Anschließend wandte er sich den Preisträgern zu. Als Einzelpreisträger wurde der 71-jährige Dieter Wutzke ausgezeichnet. Seit 2009 ist er im Don-Bosco-Haus des Caritasverbandes ehrenamtlich tätig und bringt dort seine große Lebenserfahrung im Umgang mit problembelasteten jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren ein. Mit seiner Hilfe sollen sie irgendwann wieder auf die rechte Bahn kommen. Für die Personengruppe sind die Lernpartner/innen der GGS Driescher Hof für ehrenamtliche Förderung der Schulkinder ausgezeichnet worden. Sie kümmern sich unter anderem um die Schulbücherei und den Schulgarten, bauen Bewegungsparcours auf und helfen Kindern, die einen Förderbedarf haben. „Es ist schon eine besondere Ehre, diese Auszeichnung zu bekommen, sonst arbeitet man ja eher im Verborgenen“, sagte Monja Horn, die Vorsitzende des Fördervereins über den Ehrenamtspreis. Als Vertreterin der Aachener Vereine sprach dann Andrea Prym, Vorsitzende des Fördervereins sozialpädiatrisches Zentrum des Uniklinikums Aachen. Der Förderverein kümmert sich hauptsächlich um die Früherkennung von Krankheiten und Behinderung von Kleinkindern. Hier arbeiten Ärztinnen, Psychologinnen, Krankengymnastikerinnen, Logopädinnen, Pädagogen und Ergotherapeuten im Verband. „Wir sind eine soziale Einrichtung, die sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die keine Lobby haben und die drohen, durch das soziale Netz zu fallen“, erklärte sie. Auch das Thema Flüchtlinge beschäftigte Andrea Prym einmal mehr, weil sie selbst mit ihren Eltern und ihrem Bruder Flüchtlinge waren. Sie mussten von Ost nach West flüchten. Sie waren nicht traumatisiert, sie mussten sich nicht in einem vollkommen neuen Kulturkreis zurechtfinden. Sie hatten keine Sprachprobleme, sie brauchten keinen Asylantrag zu stellen und sie mussten auch nicht befürchten, abgeschoben zu werden. Das gab Andrea Prym den Menschen mit auf den Weg, die sich leichtfertig und voreingenommen mit dem Problem Flüchtlinge in Aachen auseinandersetzen. Die Feierstunde im Rathaus wurde musikalisch vom Gospelchor der Internationalen Christlichen Freikirche Aachen umrahmt, eine Kirchengemeinde, die Mitglieder aus rund 25 Nationen hat. Unter der Leitung von Nico Duodo brannte der Chor ein Feuerwerk an Liedern, Rhythmus, Bewegung und Gesangskunst ab, was immer wieder von begeisterndem Beifall begleitet wurde.

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Aachens OB Marcel Philipp hatte wieder zum Neujahrsempfang 2016 in das Rathaus geladen

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Ehrenamtler in und aus den Vereinen der Stadt und der Stadtbezirke füllten den Krönungssaal

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Der 72 jährige Ehrenamtler Dieter Wutzke leitet problembelastete Jugendliche an

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Lernpartnerinnen der Grundschule Driescher Hof erhielten eine Auszeichnung


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Andrea Prym, Vorsitzende des Fördervereins Sozialpädiatrischen Zentrums Aachen


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Der Gospelchor der Internationalen Christlichen Freikirche Aachen bewegte die Herzen


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Die Öcher Nölde, vertreten durch Horst Kreuz und Harald Brammertz, gute Bekannte

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Unser OB begrüßt stets die Mitglieder des Heimatvereins Haaren/Verlautenheide


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