18.11.2014

Vortrag Jakobspilger mit Andreas Spangemacher

Bericht: Helmut Vondenhoff

Als Jakobsweg ( spanisch: Camino de Santiago ) wird eine Anzahl von Pilgerwegen durch ganz Europa bezeichnet, die alle das angebliche Grab des Apostels Jacobus in Santiago de Compostella in Galicien ( Spanien ) zum Ziel haben. In erster Linie wird darunter der Camino Francès verstanden, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab reicht und dabei die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und Leòn miteinander verbindet. Die Entstehung dieser Route fällt in ihrem auch heute begangenen Verlauf in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts. Den Jakobsweg hat Andreas Spangemacher im Jahre 1998 zusammen mit seinem Freund und Kollegen als Jakobuspilger begangen, und beide sind gemeinsam am Ziel in Compostella angekommen. Als Mitglied der Deutschen Jakobusgesellschaft Aachen ist er nicht nur mit dem Thema bestens bekannt, er ist auch Brudermeister der Matthias-Bruderschaft Aachen-Forst, die alljährlich von Aachen nach Trier zum Grab des hl. Matthias pilgert. In seinem Vortrag griff Andreas weit und tief auf die Geschichte des Pilgerwesens und seiner Erscheinungen zurück. Die wohl ersten bekannten Pilger überhaupt dürften die Juden sein, die den Auszug aus Ägypten in 40 Jahren in das gelobte Land schafften. Mit der Entstehung und Verbreitung des Christentums entwickelte sich langsam über Jahrhunderte eine Pilgerbewegung, die sich erst auf Bethlehem und Jerusalem beschränkte, dann aber auch auf Spanien übergriff. Nach der arabischen Eroberung im 8. Jahrhundert wurde die erst seit dem frühen 7. Jahrhundert bezeugte Überlieferung, dass der Apostel Jakobus auf der iberischen Halbinsel missioniert habe, aufgegriffen. Die von einer Vision veranlasste Auffindung des angeblichen Apostelgrabes im äußersten Nordwesten Spaniens im Zeitraum zwischen 818 bis 834, in das der Leichnam des Apostels Jakobus von der Hinrichtungsstätte in Jerusalem auf ungeklärte Weise bis auf das damals bekannte Ende der Welt gelang, begründet auch in den Jahrhunderten danach die Pilgerbewegung nach Compostella. Im 11. und 12. Jahrhundert entwickelte sich eine der größten Pilgertraditionen des christlichen Westens. Im 15. Jahrhundert erlebte der Pilgerweg und der Pilgerort durch die Einführung besonderer Gnadenjahre ein weiterer Aufschwung. Auch wenn nach der Franzosenzeit in Europa die Infrastruktur des nordspanischen Jakobsweges sich beinahe auflöste - ein deutlicher Rückgang der Pilgerzahlen war die Folge - der Pilgerverkehr auf dem Jakobsweg ist aber nie ganz zum Erliegen gekommen. Im 19. Jahrhundert begann aber wieder eine enorme Aufwärtsentwicklung, in der später in den 1970er Jahren die Pilgerschaft auf dem Jakobsweg einen noch größeren Aufschwung erlebte. 1982 besuchte Papst Johannes Paul II. Santiago de Compostella und rief im Namen einer großen "Europa-Feier" den alten Kontinent auf, seine Wurzeln wieder zu beleben. Seitdem stiegen die Pilgerzahlen von Jahr zu Jahr. Der Segen und eine Urkunde aus Santiago, wo das Grab des hl. Jakobus besucht wird, ist für diese Menschen ein hohes Ziel. Auch wenn Proben der Chorgemeinschaft anstanden und im nahen Seniorenzentrum ein Themenabend mit Gänsebratenessen Mitglieder anzog, Andreas Spangemacher hielt einen sehr informativen Vortrag und erhielt dafür seinen verdienten Beifall.

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Andreas Spangemacher beim Vortrag über den Jakobsweg und Jakobspilger

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Andreas, Brudermeister der Matthias-Bruderschaft Aachen-Forst auf Wanderschaft

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Erste Pilgerbewegung überhaupt, der Auszug aus Ägypten ins gelobte Land

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Ziel vieler Pilger, die Lourdes - Grotte, Marienverehrung der Gläubigen

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Noch etliche Kilometer über Spaniens Straßen bis zum Ziel

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Küche einer Pilgerherberge unterwegs, einfach, aber chaotisch

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Durch Galicien bis zum Ziel, .......

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........ die Kathedrale von Santiago de Compostella


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