13.08.2013

Mundartabend

Bericht: Helmut Vondenhoff

Erster Mundart-Abend, Auftakt in Öecher Platt

Auf der letzten Mitgliederversammlung im Januar diesen Jahres kam von unserem Mitglied Manfred Denis der Vorschlag einen eigenen Mundartabend einzurichten und zu gestalten. Die Mitglieder selbst sollten das Programm und den Ablauf selbst in die Hand nehmen und eigene Beiträge dazu leisten. Nun war es so weit und 25 Mundart-Interessierte besuchten den Eröffnungsabend, waren neugierig und gespannt auf die nächsten zwei Stunden. Unser zweitältestes Mitglied, Elisabeth Robertz aus dem nahen Seniorenwohnheim, sie hat sich von Kind an in ihrer Muttersprache Haarener Platt unterhalten können und pflegt ihre Mundart bis heute zu. Es bereitete ihr und den übrigen Besucher/innen sichtlich Freude altes Aachener Gedichts- und Liedgut zu hören, liegt doch in der Aachener Mundart viel Klang, Wahrheit und Humor. Manfred Denis hatte sich bestens vorbereitet diesen Abend mit dem nötigen Material zu bestücken, Gedichts- und Liedtexte in alter Öecher Mundart hatte er trefflich ausgewählt. Zudem brachte er seinen alten Schulfreund aus ehemaligen Realschulzeiten, Herbert K. Oprei, mit in die Runde, er sollte als alter Hase und alter Öecher Platt-Parlierer ein klein wenig die Hand über den Premierenabend halten. Bescheiden im Hintergrund und Augen zwinkert folgte er den Bemühungen unserer Mitglieder die Texte auch klanglich und sprachlich rüber zu bringen. Als Eisbrecher erwiesen sich Helene Kaußen und Käthe Henn mit den ersten Vorträgen, Hubert und Heinz Lillot sowie Elfriede Bodelier erzählten Geschichten so aus der Lamäng, Erinnerungen aus der Jugendzeit. Ganz ohne Beteiligung von Herbert Oprei geht so ein Abend natürlich nicht über die Bühne, vorsorglich hatte er populäre Liedtexte umgewandelt und in seinem geliebten Öecher Platt verfasst, diese dann gemeinsam zu singen war ein spezielles Vergnügen für alle. Karl Pütz war es vergönnt Gedichte seines Lieblings-Mundart-Dichters Hein Görgen vorzutragen, für Karl ist Hein Görgen schon immer der große Poet der Mundartkunst gewesen, seine Bücher und Gedichte haben bei Karl einen hohen Stellenwert. Helga Ganß brachte das alte Lied der Kremerstraße (heute Gärtnerstraße) zum Vortrag, das wurde bei Siedlerfesten und Zusammenkünfte der Siedler gesungen, es handelte von den jahrelangen Aktivitäten und der Bautätigkeit in der „Kriem“. Manfred Denis schloss sich an mit Gedichten von Jupp Steinhauer und Karl Pütz noch einmal mit bekannten Gedichten von Hein Engelhardt. Helmut Vondenhoff trug ein Gedicht von T. Valkenberg vor, „De Chinese va Limburg“, hier sieht der Dichter sein Völser Platt eng verbunden mit dem Öecher Platt, historisch bedingte durch Jahrhunderte lange grenz-überschreitende menschliche Kontakte. Er drückt es u.a. so aus: „Wo hant vöel van os Opas duzemols jewerkt en jedengt?, se hannt en Öecher Fabrieke de Fennege verdengt“. Als gelungenes Experiment kann man den ersten Abend bezeichnen der sich mit Mundartbeiträgen alter Heimatdichter beschäftigt, sie haben dem Volk aufs Maul geschaut, sie haben unverblümte Wahrheiten geschrieben, ihr Herz sprechen lassen und uns viel über Aachener Lebensart bewahrt und aufgeschrieben. Es liegt an uns es weiter zu pflegen und zu bewahren.

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Aller Anfang ist schwer, Helene beginnt

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Käthe Henn macht mutig weiter, Textsicher

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Herbert K. Oprei steuert auch so manches Verzällchen bei, zur Freude der Besucher/innen

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Pütz liest seinen Lieblingsdichter

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Herbert K. Oprei, Manfr.Denis, Heinz Lillot


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