17.08.2010

Reisebericht aus Peru, Treck mit Maultieren

Bericht: Helmut Vondenhoff

„Man muss oft etwas Tolles unternehmen um eine zeitlang wieder weiter leben zu können.“ Diese Worte von Johann Wolfgang von Goethe hatte Manfred Denis als sein Motto für den Treck mit Maultieren durch die Peruanischen Anden gewählt. Es waren in der Tat wieder tolle Bilder aus Peru, aus dem vergangenen Reich der Inkas. Die Wanderroute begann in Cachora auf ca. 3000m Höhe wo zuerst die Maultiere und ein geländesicheres Pferd und ebenso zwei Führer/Träger organisiert werden mussten. Ziel der anstrengenden Reise sollte Chocechirauo sein, die von den Inkas so genannte Wiege des Goldes. Über enge Stege und Geröllpfade ging der Treck über 4 Tage und überbrückte zweimal 3000 Höhenmeter, talwärts und wieder ansteigend. Trotz Trockenzeit im Juli gab es auf manchen Höhen üppige Vege-tation zu sehen, vielfältige Orchideenarten innerhalb und außerhalb des Regenwaldes. Herrliche Landschaftsbilder mit seltenen Blumen und Pflanzen wechselten sich ab mit kargen Steinhängen und fast unzugänglichen Bergpfaden. Gewaltige Bauleistungen aus dem 15./16. Jahrhundert waren einmal mehr die üblichen Terrassenanlagen der Inkas, Kultstätten, Plätze der Zusammenkünfte und Götterverehrung in den Tempeln die so vieles über die Geschichte der Inkas erzählen. Der Treck führte überwiegend durch unbewohntes, karges Gelände, nur zweimal traf Manfred mit seinen Trägern auf kleine Hütten wo Menschen lebten, hier wurde in Zelten übernachtet und Trinkwasservorräte ergänzt und aufgefüllt. Das Leben dieser einsam lebenden Menschen ist für uns unvorstellbar entbehrungsreich und trist, jenseits jeder Zivilisation, doch strahlten ihre Gesichter eine gewisse Zufriedenheit und Ausgeglichenheit aus. Je näher der Treck dem Ziel kam desto häufiger wurden die Terrassengärten und Kultstätten der alten Inkas sichtbar. Als Kulturerbe der UNESCO stehen sie unter besonderem Schutz und es werden immer mehr dieser Anlagen von Bewuchs und Bedeckung freigelegt. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Lamadarstellung in andersfarbigen Steinen auf den steil aufwärts steigenden Stufen und Treppen, bis heute unergründet ist deren Bedeutung. Das Ziel Chocechirauo wurde nach vier Tagen Fußmarsch erreicht, nach ausgiebiger Nachtruhe erfolgte der wiederum beschwerliche Rückweg. Die eindrucksvollen Bilder die Manfred Denis uns vom Maultier-Treck in seinem fesselnden Vortrag zeigte wurden noch ergänzt durch Filmberichte eines Fernsehteams der ARD die die gleiche Strecke in diesem Jahr zurückgelegt haben. Wieder ein gelungener Abend, überflüssig zu erwähnen dass beim Vortrag von Manfred Denis im Heimatforum kein Stuhl mehr frei blieb.

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Vollbepackt zogen die Maultiere geduldig durch die Anden

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Manfred Denis vor dem Start

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Besucher voller Spannung

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Aus jeder Perspektive gut zu sehen

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Alle Plätze waren besetzt

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Unterkunft auf 3000m Höhe

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Verlassene Häuser über den Schluchten

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Rätselhafte Lamadarstellungen

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Freigelegte Inkastätten in den Anden


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