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1780-1808 und 1836-2009 St. Hubert

Autor: Franz-Josef Heuser

- Die Kirche von Verlautenheide
- Die Kirchenbücher von St. Hubert
- Das Patrozinium des Hl. Hubert
- Die Pfarrer und Priester an der Kirche St. Hubert
- Auflösung der Pfarre St. Hubert

 

Die Kirche von Verlautenheide

Verlautenheide gehörte in kirchlicher Hinsicht, genau wie Haaren, zunächst zur Pfarre St. Sebastian, Würselen. Seit 1623 kam der westliche Teil des Ortes zur neuen Pfarre St. Germanus Haaren; der östliche Teil (Kleine Heide) blieb zunächst bei der Pfarre Würselen. Eine Kirche hatte der Ort Verlautenheide lange Jahre nicht. Die 1658 entdeckten Galmeivorkommen waren Anlass, dass immer mehr Bewohner sich „auf der Heyd“ ansiedelten.

In der Gemeindechronik von Haaren steht „Das Chor und Sakriastei der im uebrigen sehr alten Kirche wurde gebaut durch Pfarrer Fibus 1704“. Dies widerlegt die Aussage, dass die Kirche 1704 neu gebaut wurde.

vor vor
Die alte Kirche St. Hubert, Verlautenheide - links vor der Zerstörung - rechts die Ruine
St. Hubert

Am 17.4.1766 erhielten die Bewohner die Genehmigung, ein eigenes Gotteshaus zu errichten. 1769 wurde eine Kapelle eingeweiht, die die Verlautenheidener selbst errichtet hatten; 1884 wurde diese Kapelle zu einer Kirche erweitert, am 17.09.1944 wurde die Kirche durch Artilleriebeschuss zerstört, am 15.10.1950 wurde der erste Bauabschnitt einer neuen Kirche in Benutzung genommen, am 30.09.1954 war die Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes und damit der gesamten neuen Kirche.

Der erste Kirchenbau

In der Mitte des 18. Jahrhunderts war es die Bevölkerung von Verlautenheide leid, Sonntag für Sonntag, in Wind und Wetter, im Sommer wie im Winter, zu den Gottesdiensten nach Haaren oder Würselen laufen zu müssen. Die Folgerung war klar: Wir brauchen eine eigene Kirche. Gesagt - getan. Am 2. April 1764 gaben die beiden Verlautenheidener Bürger Bartholomäus Kaußen und Johann Kogel im Namen der Bevölkerung vor dem Notar Ludwig Schillings eine Erklärung ab: "Danach die Gemeinde zu Verlauthen-Heydt fest entschlossen seyndt, in ihrem Dorf ein Capell oder Gotteshauß zur Vermehrung Christ-Katholischer Religion aufzubauen, zu weßen endt dann ein Collect gehalten wird."

Und es folgen 102 Namen von Bürgern, die sich verpflichten, zum Bau 341 Thaler, 3 Gulden, 3 Mark beizutragen. Außerdem verpflichtet sich die Dorfgemeinschaft, die zu errichtende Kirche jederzeit innen und außen in gutem Stand zu erhalten.

Als nächstes schickte dann Gottfried Schmitz, damals der Pächter ("Halbwinner") vom Heider Hof, eine Kopie dieses Notariatsvertrags an das Generalvikariat in Köln mit der Bitte um Erlaubnis, im Dorf eine Kapelle errichten zu dürfen, damit im Winter an Sonnund Feiertagen die hl. Messe gelesen werden könne.

Am 7. September kam die Antwort aus Köln, allerdings nicht mit der erhofften Genehmigung, sondern mit dem Zwischenbescheid, man habe die Bittschrift an den Pfarrer von Würselen geschickt, zu dessen Pfarrei Verlautenheide gehörte, mit der Bitte um Stellungnahme. Die Argumente der Verlautenheidener wurden in Würselen etwas anders eingeschätzt und so die Zustimmung verweigert. Die Schöffen wurden sogar aufgeboten, den von den Verlautenheidenern als schlecht, beschwerlich, gefährlich und morastig beschriebenen Weg zu testen, um dann festzustellen, dass der Weg gar nicht so schlimm sei. Die Verlautenheidener konnten allerdings für sich ins Feld führen, dass Geistliche, die im Winter für einen Versehgang nachts ins Dorf kommen mussten, selbst über den schlechten Weg geklagt hätten. Schließlich fanden sie Unterstützung durch einen Benediktinerpater Antonius Groten, der aus Haaren stammte und mit Cornelius Gerrads aus Verlautenheide verwandt war. Er übertrug die Briefe der Verlautenheidener in die Kirchensprache Lateinisch und besorgte sie weiter an die richtige Stelle im Generalvikariat, so dass schließlich am 17. April 1766 von dort die Genehmigung zum Bau einer Kapelle erteilt wurde, in der dann zwischen dem 1. November und dem 31. Mai die Messe gefeiert werden durfte.

Über die Baugeschichte ist nichts bekannt, aber über dem Hauptportal der alten Kirche war bis zur Zerstörung ein Stein mit der Zahl 1769 vorhanden; es kann also angenommen werden, dass in diesem Jahr der Kirchbau fertiggestellt war.

Die Erweiterung der Pfarrkirche

Infolge des Kulturkampfes blieb die Pfarrstelle nach dem Tod von Pfarrer Giesen am 20. Januar 1880 zunächst unbesetzt. Zum Gottesdienst kam aus Haaren Kaplan Dörnemann, ab 1883 Kaplan Wilhelm Baum. Verlautenheide war mittlerweile von etwa 500 Einwohnern im Jahr 1780 auf rund 1.000 angewachsen. Das bedeutete das die Kapelle zu klein geworden war und man zunächst an einen Neubau dachte. Geplant war eine Kirche im gotischen Stil, für die bei näherem Hinsehen allerdings die finanziellen Mittel fehlten, so dass man sich zu einer Erweiterung des bestehenden Gebäudes entschloss.

Der beauftragte Architekt Peters aus Aachen untersuchte die Substanz der Kapelle und kam bei der Gelegenheit zu der Einschätzung, dass die Pläne wohl von dem bekannten Aachener Barockarchitekten Couven stammen müssten. Man entschied sich, in diesem Stil auch den Erweiterungsbau vorzusehen.

1883 wurden die Fundamente für die Erweiterung gelegt, so dass am 30. März 1884 die feierliche Grundsteinlegung stattfinden konnte. Ende Oktober wurde die Verbindung zur alten Kirche hergestellt und am 8. November die feierliche Einweihung vorgenommen.

Das Ende der Barockkirche

Der 2. Weltkrieg Verlautenheide schwer heimgesucht. Am Abend des 12. September 1944 wurde zum letzten Mal in der Pfarrkirche die Messe gefeiert. In der Nacht darauf erfolgte die Evakuierung der Bevölkerung. Am 17. September geriet der Ort in die Kampfhandlungen; um die Mittagszeit ging die Kirche in Flammen auf, wahrscheinlich durch Phosphorbeschuss. Als die Bevölkerung nach Ende der Kampftätigkeiten wieder in die Heimat zurückkehrte, fand sie fast nur noch Trümmer vor.

Der Wiederaufbau

Der Gottesdienst wurde zunächst in einem notdürftig hergerichteten Klassenzimmer der Schule gehalten. Im September 1946 war das Kloster wieder soweit hergerichtet, dass im Erdgeschoß der Gottesdienst gehalten werden konnte.

Nach der Währungsreform begann man dann 1949 mit Sammlungen für den Neubau einer Kirche nach Plänen des Aachener Architekten Dipl. Ing. Hubert Hermann, nachdem sich zeigte, daß ein Wiederaufbau der alten Kirche, der von vielen Verlautenheidenern dringend gewünscht wurde, nicht realisierbar schien.

Der erste Spatenstich erfolgte am 18. September 1949; dann begannen die Männer und Jungmänner der Gemeinde mit den Ausschachtungsarbeiten. Am 2. April 1950 wurde in einer Feierstunde von Weihbischof Dr. Hünermann der Grundstein gelegt, derselbe Stein, der auch 1884 für die Erweiterung der alten Kirche genommen worden war. Eingeschlossen wurde auch die alte Urkunde von 1884. Am Abend vorher trugen die Männer ein über vier Meter großes Kreuz durch den nächtlichen Ort, das dann auf dem Baugelände errichtet wurde und heute die Altarwand der Kirche prägt. Im Laufe des Sommers gingen die Bauarbeiten, die von Spenden der Bevölkerung, von Zuschüssen des Bistums und des Landes finanziert wurde, so zügig voran, dass im Oktober der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden konnte.

Am 15. Oktober 1950 wurde morgens um sieben Uhr in der Notkirche der letzte Gottesdienst im Gedenken an die Verstorbenen der Familie Dobbelstein gefeiert. Um Zehn feierte der Diözesanbischof Dr. Johannes Josef van der Velden mit der Gemeinde den ersten Gottesdienst im neuen Gotteshaus.

Im Juli 1953 begannen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt, den Turm mit dem Chorraum. Diese Arbeiten wurden am 30. August 1954 abgeschlossen.


Die Kirchenbücher von St. Hubert

Im Gemeindebüro befinden sich folgende Bücher von St. Hubert:

Taufen:
1780 – 1861;
1862 – 1925;
1925 – 1944;
1944 – 1994;
1995 - 31.12.2009

Heiraten*:
1780 – 1921;
1945 – 1997;
1998 - 31.12.2009

Beerdigungen*:
1780-1799 (Duplikat);
1945 - 31.12.2009

*Die Beerdigungsbüscher vor 1945 und die Heiratsbücher 1922-1944 sind seit Ende des 2.Weltkrieges nicht mehr auffindbar.


Im Diözesanarchiv befinden sich folgende Bücher der ehem. Pfarre St. Hubert:

Taufen:
1780 - 1861

Heiraten:
1780 - 1920


Im Personenstandsarchiv in Brühl befinden sich von St. Hubert:

Taufen:
1780 – 1798;

Heiraten:
1780 – 1798

Beerdigungen:
1780 - 1798



Das Patrozinium des Hl. Hubertus

Als 1780 Verlautenheide zur Pfarre erhoben wurde, wäre es eigentlich naheliegend gewesen, den Hl. Quintinus zum Pfarrpatron zu wählen. In der Urkunde über die Gründung der Pfarrei in Verlautenheide vom 20. Januar 1780 wird die Pfarre aber unter den Schutz des Bischofs und Bekenners Hubertus gestellt; eine Begründung dafür ist weder in der Urkunde noch in anderen bekannten Schriftstücken angegeben. Offensichtlich war zur Zeit der Pfarrgründung die Verehrung des H1. Quintinus verdrängt worden durch den H1. Hubertus, dem in der Eifel und am linken Niederrhein zahlreiche Kapellen und Kirchen geweiht wurde (in unserer Umgebung u.a. in Euchen, Dorff, Gürzenich, Mersch) und der auch in der Aachener Pfarrkirche St. Jakob als zweiter Schutzpatron wie auch in Lendersdorf verehrt wurde.

Anzunehmen ist, dass gerade sein Patronat gegen die Tollwut dafür sprach, auch in Verlautenheide die Pfarre unter seinen besonderen Schutz zu stellen, ging doch der Wald damals bis ans Dorf. Schließlich war die Tollwut zur damaligen Zeit eine ansteckende tödliche Krankheit, die wahre Epidemien auslöste. Erst rund 100 Jahre später (1886) entdeckte Louis Pasteur, dass es sich dabei um eine Infektionskrankheit handelt, die entsprechend medizinisch zu behandeln ist. Erst nach dieser Entdeckung ließ dann die Verehrung des H1. Hubertus als Schutzpatron gegen die Tollwut nach; heute ist dieses Patronat fast in Vergessenheit geraten und der H1. Hubertus nur noch als Patron für die Jäger bekannt.

Im "St. Hubertusbüchlein für die Mitglieder der Bruderschaft zur Ehre des hl. Bischofes Hubertus in der Pfarrkirche zum h. Jakobus in Aachen" aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ist eine Litanei abgedruckt, in der es u.a. heißt:

"Heilige Hubertus, du großer Wunderthäter. -
Du rettender Helfer der Geisteskranken. -
Du Nothhelfer der Gebissenen von wüthenden Thieren. -
Du wunderbarer Arzt der FalIsüchtigen. -
Du Zuflucht aller Kranken und Leidenden".

Am 3. Juni 1821 erhielt die Pfarre eine Reliquie aus der Stola des H1. Hubertus, die aufgrund der Erlaubnis des damaligen Generalvikars Klinkenberg vom 3. Juli 1821 den Gläubigen zur Verehrung ausgestellt werden darf.

Auch dies spricht dafür, dass das Tollwutpatronat den Ausschlag gab für die Wahl zum Schutzpatron der Gemeinde. Die Reliquie wird heute in der Sakristei der Kirche in einem Stahlschrank verschlossen aufbewahrt.



Die Pfarrer und Priester an der Kirche St. Hubert in Verlautenheide

Vorbemerkung zur nachfolgenden Auflistung: Es ist schwierig, ein Verzeichnis der Pfarrer und Priester von Verlautenheide aufzustellen, weil es eine systematische Aufzeichnung hierüber in Verlautenheide nicht gibt und die Pfarre von 1808 bis 1836 aufgelöst war; im Nachfolgenden der aktuelle Wissensstand, abgeleitet aus der Pfarrchronik, den Kirchenbüchern (von Heiner Grysar) und der aufgeführten Literatur.

1780 - 1795 Josef Rüdiger Müller, Pfarrer
Josef Rüdiger Müller war aus Dürwiß gebürtig, gestorben 8.2.1795 in Verlautenheide. Von Februar bis März 1780 beurkundete ein Franziskanerpater Alipius in Verlautenheide.
1795 - 1804 Antonius Quadflieg, Pfarrer
wahrscheinlich später versetzt.
1804 Martinus Göbbels, wahrscheinlich Aushilfsgeistlicher
ehemaliger Franziskanerpater (die Klöster waren durch die Franzosen aufgelöst worden)
1805 Arnold Hopstein, wahrscheinlich Aushilfsgeistlicher
ehemaliger Kapuzinerpater, wurde in der Folgezeit blind und litt an Altersschwäche
1808 - 1836 Der Bischof von Aachen, Marc Antoine Berdolet löste die Pfarre St. Hubert auf; die Gemeinde wurde wieder Teil der Pfarre St. Germanus Haaren.
1818 - 1820 Friedolin Radermacher, Franziskanerpater
war vom Aachener Generalvikar Klinkenberg zum Verwalter der Pfarre Verlautenheide bestimmt wurden. Geb. 1750 in Koblenz, gest. 25.3.1820 in Verlautenheide
1820 - 1829 Johann Ignatius Ganser, Pfarrverwalter
Geb. 1.2.1774 in Aachen. Studierte in Aachen, trat 1789 in den Kapuzinerorden ein. 1797 zum Priester geweiht. Nach der Säkularisation 12 Jahre Vikar zu Biersen, 5 Jahre Kaplan an St. Michael in Burtscheid. Ab 1820 Pfarrverweser an St. Hubert als residierender Vikar. Ab 1829 Seelsorger am St. Elisabeth-Krankenhaus zu Aachen und St. Michael in Burtscheid. Verstarb am18.3.1854.
1829 - 1880 Edmund Josef Giesen, Rektor
Geb. 23.06.1800 in Aachen, Priesterweihe am 08.09.1824. Zuerst als Rektor bis 1836. Eltern Justizrat Heinrich Giesen und Maria Catharina Barts.
Am 26. September 1836 erhielt Verlautenheide wieder seine Pfarrrechte zurück. Pfarrverwalter Edmund Josef Giesen wird am 26.09.1836 Pfarrer.
1836 - 1880 Edmund Josef Giesen, Pfarrer
Pfarrer Giesen feierte am 8.9.1874 sein 50-jähriges Priesterjubiläum, gest. am 20.1.1880 - 79 Jahre alt - in Verlautenheide. Er hatte in den letzten Jahren wegen körperliche Gebrechen den Kaplan Adolf Brandt, geb. zu Bockum Krs. Düsseldorf als Hilfe; dieser starb am 9.1.1879 in Verlautenheide, 31 Jahre alt. Seine Eltern Johann Brandt und Katharina Velden.
1880 - 1886
HD
Heinrich Dörnemann, Kaplan von St. Germanus
In den Wirren des Kulturkampfes blieb die Pfarrstelle unbesetzt. Gottesdienst hielt der Kaplan von St. Germanus Heinrich Dörnemann, geb. 1839, geweiht 1864, von 1864 - 1886 Kaplan an St. Germanus in Haaren, ab 1888 Pfarrer in Bardenberg. Verstarb am 26.4.1906 in Bardenberg. Siehe auch unter St. Germanus (1883-1886 und Kapläne).
1883 - 1887 Wilhelm Baum, Kaplan
War aus der Pfarre Eilendorf, verwaltete als Kaplan von 1883 bis 1887 die unbesetzte Pfarrstelle in Verlautenheide. Geb. 25.3.1851 in Cöln. Theologiestudium Bonn, Münster und Löwen. Priesterweihe 24.8.1875. Gestorben 15.7.1918.
1887 - 1896 Joseph (Jakob) Classen, Pfarrer
geb. am 19.9.1833 zu Aachen, geweiht am 29.8.1859. Vater Matthias Joseph Classen (Kaufmann), Mutter Katharina Schoenen. Wurde infolge schwerer Erkrankung in den Ruhestand versetzt, gest. am 20.5.1896 in Verlautenheide.
1896 - 1904 Dr. theol. Josef Lipgens, Pfarrer
geb. 2.1.1857 in Neuss. Abitur in Neuss, studierte in Roermond. Geweiht am 11.7.1881 in Roermond. Kaplan in Speldorf und Dremmen, dann Leiter der Rektoratsschule in Gangelt. Ab 1896 an St. Hubert. 1898 Wallfahrt nach Jerusalem, auf der Rückreise erwarb er in Rom den Doctor theologiae. Ab 1906 als Pfarrer in Ruhestand in Aachen St. Paul, gest. 20.1 1.1907 im Mutterhaus der Elisabetherinnen. Begraben in Neuss.
1904 – 1927
SS
Simon Schmalen, Pfarrer
Geb. am 8.5.1866 in Dobach (Weiden). Abitur 1887 Aachen, studierte 1887-1891 in Bonn und Köln. Geweiht am 15.8.1891 in Köln. Ab 31.10.1904 Pfarrer an St. Hubert, bewarb sich 1925 auf eine Pfarrstelle an St. Katharina in Kohlscheid, blieb dann aber doch in Verlautenheide. Ab 30.4.1937 Ruhestand, verstarb am 30.7.1938.
1927 - 1933 Joseph Maria Giesbert, Pfarrer
Geb. 4.4.1874 in Essen, Eltern: Theodor Gisbert und Helena Fischer. Abitur 1893 in Essen, studierte 1893-1897 in Bonn und Köln. Geweiht 10.8.1897 in Köln. Ab 18.5.1927 Pfarrrer an St. Hubert. Starb am 30.4.1933 bei einer Wallfahrt in Rom. Beigesetzt auf dem „Città del Vaticano, Campo Santo Teutonico“ (dem deutschen Friedhof im Vatikan).
1933 - 1937
WD
Wilhelm Dauffenbach, Pfarrer
Geb. am 13.7.1888 in Essen. Abitur in Essen, studierte in Bonn und Köln. Geweiht am 10.8.1912 in Köln. Ab 27.8.1933 Pfarrer an St. Hubert. Gest. am 12.3.1937 in Bochum, beerdigt in Verlautenheide; ließ die Kirche renovieren und durch den Aachener Kunstmaler Leo Assenmacher ausmalen.
1937 - 1941
WJ
Wilhelm Janßen, Pfarrer
Geb. am 22.6.1889 in Kevelaer-Winnekendonk, Eltern: Landwirt Gerhard Janßen und Elisabeth Erdkamp. Abitur 1910 in Emmerich, studierte 1910-1914 in Münster. Geweiht am 6.6.1914 in Münster, Primiz in Kevelaer-Winnekendonk, St. Urban. Ab 8.5.1937 Pfarrer an St. Hubert. Ab 7.1.1941 Pfarrer in Grefrath bei Krefeld. Ruhestand ab 15.4.1959 in Grefrath, gest. am 23.7.1963 in Grefrath.
1970 - 1976
HN
Hugo Nießen, Pfarrer
geb am 14.12.1930 in Aachen, geweiht am 16.3.1957 in Aachen, wurde Propst in der Propstei- Gemeinde St. Georg der Stadt Wassenberg. Er stab am 19.01.2016 und wurde am 23.01.2016 in Wassenberg beerdigt.
1976 - 2003
HK
Dr. theol. Herbert Kaefer, Pfarrer
Wurde am 18.7.1938 als Sohn der Eheleute Kar1 Kaefer aus Höfen und Katharina geb. Tillmans aus Neuß in Düren geboren und am 22.2.1964 im Dom zu Aachen zum Priester geweiht. Abitur 1958 am Gymnasium Schleiden, anschließend Studium an der Jesuitenhochschule St. Georgen in Frankfurt und an der Uni München. Nach der Priesterweihe 1964–1968 Kaplan am Bischöflichen Konvikt Haus Eich; 1968–1971 Assistent am Collegium Leoninum Bonn. 1971–1975 studienhalber beurlaubt in die Eifel: dort Seelsorge in Keldenich, Kreuzberg und auf dem Campingplatz Hellenthal. 1976 promoviert zum Dr. theol. an der Uni Bonn. Am 1.11.1976 wurde er durch Dechant Lenzen in sein Amt als Pfarrer von St. Germanus, Haaren, eingeführt. Seit 1982 ist er Dechant des Dekanates Aachen-Nord. Für seinen vorbildlichen Einsatz für gesellschaftlich Schwache wie Obdachlose und Asylbewerber sowie seinen Beistand für Kriegsdienstverweigerer wurde er im Jahr 1991 als nationaler Preisträger mit den Aachener Friedenspreis geehrt. 2003 ging er in den Ruhestand und zog nach Gemünd. Im Jahre 2009 erhielt er die silberne Ehrennadel von Misereor.

Seit 1976 gab es die Pastoralgemeinschaft Aachen-Nord. Sie bestand aus den Pfarren St. Germanus (Haaren), St. Hubert (Verlautenheide) und St. Martin (Aachen-Liebigstraße, heute Heinrich-Hollands-Straße).

Pfarrer Kaefer gründete die Pastoralgemeinschaft Aachen-Nord, da sich die Seelsorge mit der gesellschaftlichen Entwicklung änderte. Dabei sollten die Gemeinden und die Hauptamtlichen im Pastoralteam sich ergänzen und bereichern.

In den Gemeinden der Pastoralgemeinschaft Aachen-Nord arbeiteten ein Pastoralteam aus Priestern und Laien im pastoralen Dienst. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hatte territoriale und pfarrübergreifende Schwerpunkte.

Dr. Herbert Kaefer war Pfarrer von Haaren 1976 – 2003 und Leiter des Pastoralteams. 1975 – 1983 war er zugleich Pfarrvikar von St. Martin und 1976 – 1983 Pfarrvikar von St. Hubert. Manfred Esmajor war Pfarrvikar von St. Martin und von St. Hubert 1983 – 1992. 1992 – 2003 war Dr. Herbert Kaefer als Dechant Pfarrverweser von St. Martin und von St. Hubert.

Im Pastoralteam arbeiteten folgende Kapläne mit: Peter Stolle, Roland Tendyck, Anton Straeten, Ferdinand Birrewitz, Rolf -Peter Cremer, Michael Schicks, Thorsten Aymanns.

Nachfolgende Pastoral- und Gemeindereferenten und -referentinnen arbeiteten im Pastoralteam mit: Gabriele Eichelmann, Elisabeth Goertz-Faßbender, Adelheid Romanski, Thomas Tönneßen, Dorothée Boss-Szudra, Thomas Kolligs, Monika Mann-Kirwan, Sr. Christa Maria.

Folgende SozialarbeiterInnen gehörten zum Pastoralteam: Ewald Heup, Martin Stankewitz-Sybertz, Sigrid Ophoff, Anna Kranz.

Außerdem waren zahlreiche junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Ausbildung in den Gemeinden der Pastoralgemeinschaft tätig: Theologiestudenten im pastoralen Jahr oder als Seminaristen, Pastoral- und Gemeindeassistenten und -assistentinnen sowie Sozialarbeiter oder –arbeiterinnen im Anerkennungsjahr.

In Haaren wohnten zeitweise Priester, die nicht im Gemeindedienst tätig waren, aber in den Gemeinden der Pastoralgemeinschaft Gottesdienste feierten: Winfried Gehlen, Heinz Josef Lambertz, Reinhard Feiter, Stefan Emondts.


1983 - 1992
ME
Manfred Esmajor, Pfarrvikar
geb. 1948, war als Mitglied der Pastoralgemeinschaft vom 16.10.1983 bis 31.1.1992 Pfarrvikar von Verlautenheide. Nach einem Sabbatjahr von Bischof Klaus Hemmerle beauftragt zum Leben und Arbeiten im entkirchtlichen Milieu. Er arbeitete mit Menschen am Rande unserer Gesellschaft und war im Kolpingwerk als Lehrer bei Jugendlichen ohne Perspektive tätig.
1992 - 2003
LJ
Dr. theol. Herbert Kaefer, Pfarrverweser
War als Dechant Pfarrverweser, zusätzlich war ein anderes Mitglied des Pastoralteams Kontaktperson zu Verlautenheide.


1993 / 2003 Die Zusammenarbeit der 3 Pfarrgemeinden der Pastoralgemeinschaft (St. Germanus Haaren, St. Hubert Verlautenheide und St. Martin Aachen-Liebigstraße, heute Heinrich-Hollands-Straße) erhielt eine rechtliche Struktur durch einen Beschluss der Gemeinden zu einer „Weggemeinschaft in Aachen-Nord“. Dieser Kontrakt wurde 1993 ad experimentum vom Bistum bestätigt. Nach bistumsweiten späteren Vorgaben entstand daraus 2003 die Gemeinschaft der Gemeinden Aachen-Nord.

7.7.2003-31.8.2004
HJL
Pfarrer Heinz Josef Lambertz, Würselen, Pfarradm.
Geb. 8.4.1946 in Willich, Priesterweihe am 26.2.1972 in Aachen, seit 2010 im Ruhestand. Offizieller Pfarrverweser war Pfarrer Lambertz, Würselen. Vereinbarungsgemäß erfolgte die Arbeit in den Gemeinden durch zahlreiche Ehrenamtliche und durch die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
1.9.2004-31.12.2009
LJ
Bruder Lukas Jünemann, Pfarrer
Geb. 16.10.1949 in Werdohl (Sauerland), zum Priester geweiht durch Bischof Klaus Hemmerle am 23.02.1985.


Auflösung der Pfarre St. Hubert


Aufloesung

Am 31.12.2009 werden die Pfarren St. Germanus (Haaren), St. Hubert (Verlautenheide), St. Elisabeth (Aachen-Blücherplatz) und St. Martin (Aachen-Liebigstraße, heute Heinrich-Hollands-Straße) aufgelöst. In einer feierlichen Messe wurden am 31.12.2009 in der Kirche St. Elisabeth die Kirchenbücher geschlossen.




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Mi, 09.10.2024
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