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 Bericht Nr. 397 
20.11.2019

Führung und Besichtigung im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Eupen

Bericht und Fotos: Dr. Siegfried Graf

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Mit Fahrgemeinschaften starteten wir es um 14 Uhr von der Welschen zur Fahrt nach Eupen, wo das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft seinen Sitz hat.

Im Parlamentsgebäude wurden wir von Cathérine Keutgen freundlich begrüßt. Von ihr erfuhren wir als Erstes etwas über die Geschichte Belgiens und die Entstehung der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Nach der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress werden 1815 das Eupener Land, die Eifel und ein Teil der ehemaligen Abtei Stavelot-Malmedy dem preußisch gewordenen Rheinland zugeordnet. Nach dem 1. Weltkrieg gehen gemäß des Versailler Vertrages Neutral-Moresnet und nach einer umstrittenen Volksbefragung die Kreise Eupen und Malmedy an Belgien. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im Mai 1940 im neutralen Belgien werden Eupen-Malmedy und einige altbelgische Gebietsstreifen dem Deutschen Reich einverleibt.

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Nach dem 2. Weltkrieg beherrschen Kriegsschädenregelung und Zwangssoldatenfrage jahrelang das politische Nachkriegsgeschehen. Erst 1956 mit den belgisch-deutschen Septemberverträgen unterstreicht die Bundesrepublik Deutschland die völkerrechtliche Ungültigkeit der Annexion von Eupen-Malmedy im Jahr 1940. Zu diesem Vertrag gehören auch eine Grenzberichtigung, ein deutsch-belgisches Kulturabkommen und eine Vereinbarung über Ausgleichszahlungen.

Belgien ist heute in drei Regionen, die Wallonische Region, die Flämische Region und die Region Brüssel-Hauptstadt aufgeteilt. Die Deutschsprachige Gemeinschaft mit ihren ca. 77.000 Einwohnern ist Teil der Wallonischen Region. In Belgien gibt es vier Sprachgebiete: das deutsche Sprachgebiet mit den neun Gemeinden Amel, Büllingen, Burg-Reuland, Bütgenbach, Eupen, Kelmis Lontzen, Raeren und St. Vith, das französische Sprachgebiet Wallonien, das niederländische Sprachgebiet Flandern sowie das zweisprachige Gebiet Brüssel-Hauptstadt.

Die Wirtschaft in Ostbelgien zeichnet sich durch ein vielfältiges Spektrum aus. Der Norden ist industriell geprägt. Hier dominieren Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinenbau und Transportsektor sowie Lebensmittel- und Genussmittelindustrie. Die südlichen Gemeinden sind für ihre sehr guten Handwerksbetriebe bekannt. Hier ist außerdem der Tourismus in der landschaftlich schönen Gegend von Bedeutung.

Anhand von Karten wurden noch die unterschiedlichen Bedeutungen von einigen Worten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft und in Deutschland erläutert. So bezeichnet beispielsweise Garage hier eine Werkstatt.

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Das Parlament befindet sich seit Oktober 2013 im renovierten und umgebauten Gebäude eines ehemaligen Sanatoriums. Der Plenarsaal wurde angebaut und ist als solches von außen nicht ohne weiteres zu erkennen.

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Anschließend nahmen wir im Plenarsaal Platz und erfuhren alles über Zusammensetzung, Zuständigkeiten und Arbeitsweise des Parlamentes, welches aus 25 direkt gewählten Mitgliedern besteht. Dem Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind von der belgischen Verfassung folgende gemeinschaftliche Aufgaben übertragen:

  • die kulturellen Angelegenheiten,
  • die personenbezogenen Angelegenheiten wie Familie, Gesundheit und Soziales,
  • zwischengemeinschaftliche und internationale Zusammenarbeit,
  • Denkmal- und Landschatzschutz,
  • Beschäftigungspolitik,
  • Aufsicht und Finanzierung von Gemeinden.

Zum Abschluss sahen wir einen Film über die Deutschsprachige Gemeinschaft. Nach dem Film bedankte sich Dr. Siegfried Graf bei Cathérine Keutgen für die interessanten und lebhaften Erläuterungen. Alle Teilnehmer waren von dem Besuch sehr begeistert.

Anschließend kehrten wir in der Nähe im Jägerhof ein. Hier haben wir uns bei Kaffee, Kakao und belgischem Bier noch angeregt über den Besuch im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft unterhalten, bevor die Rückfahrt nach Haaren angetreten wurde.








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